Landschaftsbau Seite 1
Thema: Winterlandschaft
Die Gestaltung von Winterlandschaften ist mit Einschränkungen die einfachste Methode, effektiv und wirkungsvoll eine Anlage oder Diorama zu gestalten.
1. Gestaltung einer dauerhaften Winterlandschaft
2. Gestaltung einer dauerhaften und transportablen Winterlandschaft
3. Gestaltung einer vorübergehende Winterlandschaft(wie in der Natur)
 

Bevor Sie mit den Gedanken spielen eine Winter-Landschaft zu gestalten seien Sie sich bewusst, dass der ständige Anblick dieser, auf Dauer eher langweilig wird!!!

Botanische Grundsätze: Nur Immergrünes- Gewächs hat auch im Winter Laub (Nadeln)! Bei allen anderen Gewächsen werden nur die Äste und Zweige nachgebildet. Auch die Sträucher sind Laubfrei!! Das Gras kann, wenn es niedrig "gewachsen" ist, grün bleiben; wogegen hohes Gras doch mehr ein schmutzig-gelben Farbton bekommen sollte. - Die Nachbildung von laubfreien Bäume ist aufwendiger als von belaubten, die Verästelungen sollten doch schon filigran und füllig sein.
 
Zur Nachbildung von laubfreien Gehölz eignen sich verschiedene Dolden- Arten. Beim nächsten Blumenkauf im Geschäft Augen auf, dort sind so manche Gewächse filigran genug und für unsere Zwecke geeignet. Die Farbe spielt keine Rolle, denn mit der Sprühdose oder mit dem Tauchverfahren werden unsere Gebilde eingefärbt. Bitte darauf achten, dass die Farben matt auftrocknen. Mit matten Klarlack rückt man allen Glänzenden auf den Leib.

Die farbliche Nachbehandlung hat auch noch den Vorteil, dass die Klebestellen verdeckt werden.

Für diejenigen die es besonders genau nehmen: Die Anlage in den 4 Himmelsrichtungen einteilen, eine Windrichtung (oder eine Wetterseite) bestimmen und dem entsprechend die Bäume und Gehölze (Wachstum) leicht! mit der gedachten Windrichtung beugen. Dies gilt vor allem für Hochlagen! Auch ältere Baumstämme an der Wetterseite mit einem moosgrünen Farbton behandeln.
P.S. Eine Anlage(Diorama) sollte man immer in den 4 Himmelsrichtungen einteilen. Vorteil: man weiß immer in welcher Richtung die Dachantennen stehen müssen, die Blumenbeete in den Gärten, die Ausrichtung der Häuser (Sonnenseite!) u.s.w.

 
Gebäude und andere Kunstbauten: Grundsätzlich kommt der Schnee von oben! (Ach nee!, sagen Sie, das wusste ich noch nicht.) Schauen Sie einmal manche Anlagen genauer an! Der liegt Pulverschnee (weiße Farbe?) an Stellen, an denen die Natur auch mit ihren größten Windenergien nie hinkommen könnte. Auch ist zu beachten, dass die gesamte Winterlandschaft einen bestimmten Zeitabschnitt darstellt. (leichter o. starker Schneefall, Pulver- o. Altschnee, welche Tageszeit (z.B. früher Nachmittag mit Sonnenschein= Schnee auf den Dächern (je nach Isolierung, Alt o. Neubau) an- o. weggetaut.) Zudem sind Wärmequellen (z.B. Schornsteine, Fenster, Strassen im Stadtgebiet mit hohem Verkehrsaufkommen u.s.w.) und wieder die Zeit (morgens (nächtlicher Pulverschnee, wenig Wärmeentwicklung=dicke Schneeschicht auch auf den Wohnhausdächern) zu beachten. Im kommenden Winter die Umwelt wie ein Kunstmaler betrachten.
 
Gestaltung einer dauerhaften Winterlandschaft: Die erste Frage lautet immer wieder: "Welcher Zeitabschnitt?" Gehen wir von leichten Schneefall oder schon geräumten Strassen und getautem Schnee auf den Dächern aus, müssen wir die später schneefreien und auch die senkrechten Flächen mit ihren "echten Farbtönen "(vor allem Felsnachbildungen!) anmalen. Alles andere bleibt Weiss oder wird Weiss gestrichen. Dickere Baumstämme werden an der Wetterseite mit Klebstoff bestrichen und mit sehr feinen Sand noch besser gesiebte Erde (Staubfein) bestreut. Das gleiche gilt auch für sehr dicke Äste, Geländer, Zäune, Fenstervorsprünge, Blumenkästen u.s.w. Danach werden diese Flächen mit weißer Farbe (ich benutze Abtönfarbe) bemalt. Schneewehen und Schneeanhäufungen werden auch vor dem "Schneefall" aus Gips u.s.w. oder Sand (mit Wasser-Leimgemisch fixiert) vorgeformt. Mit Sand werden z.B. die Schneehäufungen an den Straßenrändern geformt. Straßenlampen (nicht der Lampenschirm, der ist in der Regel warm) und alle schmalen Oberflächen werden ebenfalls mit weisser Farbe angestrichen. Thema Eiszapfen: Schauen Sie sich im Winter um und suchen Eiszapfen. Wenn Sie welche entdecken, haben diese auch die mindest Höhe eines Menschen? Wenn nein, dann lassen sie Faller- Eiszapfen im Karton. Ich ziehe mir mit dem Lötkolben aus durchsichtigem Kunststoffabfällen selber Eiszapfen (gut Lüften!!).(Negatives Beispiel die von mir gebaute Schaufensteranlage, mit den Faller Eiszapfen)
Der Schnee: (nicht der Schnee, sondern der Schnee vom Himmel) Ich denke ich habe fast alle Möglichkeiten ausprobiert und bin bei einem Material hängen geblieben: Den "Pulverschnee" von der Firma Noch ArtNr:08750.Dieses Produkt zeigt sich durch seine Lichtechtheit, Feinheit und Haftung aus und es kann problemlos wieder mit dem Staubsauger entfernt werden. Die Anlage aus dem Link: "Modell" habe ich vor fünf Jahren gebaut und sieht Heute noch weiss aus. Wenn man die Bilder betrachtet, erkennt man einigen Unterlassungssünden z.B. Eiszapfen (viel zu groß) o. die hohen senkrechten Mauern mit Schneebefall.
Puderzucker (verklebt), Speisestärke, Kartoffelmehl, gebleichtes Speisemehl oder Puder vergilben oder klumpen in mehr oder wenig kurzer Zeit.
 
Das Pulver, egal welches, wird mit einem feinsten Sieb aus einer Höhe von ca. 50-60cm auf die Anlage gestreut. Dabei ist auf "Windstille" zu achten. Aus dem Faller "Winter-Set" benutze ich die Kristalle. Allerdings noch mit dem Hammer vorsichtig zerkleinert. Sie werden, nicht zuviel, zum Abschluss übergestreut.
 
Transportable Anlagen: Für diese gilt das Gleiche wie oben, nur dass man alle zu bestreuenden Flächen mit einem sehr feinem Film aus Holzleim bestreicht.
Die Bäume und Sträucher werden um die Dicke der Schneedecke zu erreichen vorher mit Spachtel aus z.B. Moltofill bestrichen. Vor dem Bestreuen gut durchtrocknen lassen.
 
Vorübergehende Winterlandschaft: Zum Einsatz empfehle ich, nur den "Pulverschnee" von Noch zu verwenden. Dieses Pulver zeichnet sich nicht nur durch seine natürliche Aussehen aus, es lässt sich auch wieder problemlos mit dem Staubsauger entfernen.
Auf eines sollte man aber bei allem Wunschdenken verzichten: Schnee auf einer "Hochsommerlich" gestalteten Anlage.
Dafür gibt es m.E. keine plausible Ausrede.
 
Ratschläge: Loses Pulver nie zwischen und in unmittelbarer Nähe von befahrenden Gleisen streuen!!!!Auch im Fahrbetrieb befindlichen Loks und Waggons nicht mit losen Pulver bestreuen. Sonst gibt es nur Frust!!!
 
Schmutziger o. Matsch- Schnee: Man mengt ein bißchen Asche unter das Pulver (einfachste Lösung) oder was effektiver wirkt: Feinster Erdstaub zuerst aufstreuen, diesen anfeuchten, dann das Schneepulver darüber. Durch die Feuchtigkeit lösen sich die Farbpigmente aus dem Erdstaub und ziehen durch das weiße Schneepulver.  
Eisflächen: Am Uferrand Schneepulver und milchiges Eis. Möglichkeiten: Durchsichtigen nicht lösungsmittelresistenten Kunststoff mit einem Nitroverdünner getränkten Lappen abreiben. 2. Eine Glasplatte von unten mit Farbe einnebeln. Nach dem Trocknen mit einem feinen Nagel Schlittschuhspuren einritzen.  
Sprüh-Schnee: Vor einigen Jahren gab es ein Produkt mit dem man schöne Ergebnisse bei Bäumen und Sträuchern erzielte. Leider besteht diese Firma nicht mehr. Die anderen sollte man erst an einem farbigen Baum, Strauch, Gras ausprobieren. In der Regel löst dieser Schaum nämlich die Farben an und alles wird..... nur nicht weiss!!!  
So, ich hoffe, dass ich dem Einen oder Anderen einige vorbeugende Tipps gegeben habe.
Vielleicht hat jemand noch andere Methoden gefunden. Wenn ja, wäre es ja nicht schlecht, diese, uns allen mitzuteilen.
 

hier ein Link zu meinen früheren Schaffen  Modell-Winterlandschaften: Fotos v. Dioramen

 
   

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